Räuberische Fliegen der Gattung Coenosia Meigen, 1826 (Diptera: Muscidae) und die Möglichkeit ihres Einsatzes bei der biologischen Schädlingsbekämpfung
Author
Kühne, S.
Year
2000
Info
78 pp., 23 figs, 34 tabs, br. gr. 8 [24 x 16.7 cm]
Verschiedene räuberische Fliegenarten der Gattung Coenosia Meigen, 1826 (Diptera: Muscidae) können im Zierpflanzen- und Gemüsebau unter Glas wirkungsvolle Nützlingspopulationen zur Regulierung wichtiger Gewächshausschädlinge aufbauen. Zum Nahrungsspektrum der adulten Fliegen gehören Trauermücken, Weiße Fliege und Minierfliegen sowie indifferente Arten. Die ebenfalls räuberischen Larven leben in der oberen Humusschicht des Gewächshausbodens oder im Wurzelbereich der Topfpflanzen. Da sie sich auch von Trauermückenlarven ernähren, können sie zu einer effektiven Kontrolle besonders dieser Schädlingsgruppe beitragen. Neben einer Zuchtmethode zur kommerziellen Massenproduktion werden Beiträge zur Morphologie und Biologie der Fliegen vorgestellt. Versuche zur gezielten Massenfreilassung der Arten C. attenuata und C. humilis in Praxisbetrieben haben gezeigt, dass überall dort, wo eine Etablierung der Fliegen über eine Folgegeneration im Bestand erfolgreich war, Schädlinge, insbesondere Trauermücken, Sumpffliegen und teilweise auch die Weiße Fliege, reduziert werden. Die Möglichkeiten des gezielten Einsatzes von Coenosia-Fliegen im System der biologischen Schädlingsbekämpfung als ergänzende und prophylaktische Maßnahme werden diskutiert.